Ehrenmitglieder


Reinhold Hloschek

Bereits im Alter von 15 Jahren hat sich Reinhold Hloschek im Oktober 1956 zu den Gründungsmitgliedern des Volksliederchores Wielenbach eingetragen, nachdem Herr Küster, der damalige Lehrer im Ort, dazu aufgerufen hatte.

Das Singen hat Reinhold Hloschek sehr viel Spaß gemacht. Bereits in der Schule wurde die Musiklehrerin auf den musikbegabten, jungen Mann aufmerksam. Er erlernte als Instrument die Geige zu spielen, so bekam er auch die Notenwerte und die nötige Harmonielehre vermittelt. Aber die Freude am Chorsingen hatte für Reinhold Hloschek immer Priorität, da auch die Pflege der Gemeinschaft in damaliger Zeit großen Stellenwert hatte.

Nach den großartigen Operettenaufführungen in den 60er Jahren, wurde der Gründer und Chorleiter Herr Küster, 1964 beruflich versetzt. Da übernahm Simon Oberbuchner die Tätigkeit des Dirigenten und der Chor hat unter der Vereinsführung von Xaver Nieberle fest zusammengehalten.

Im März 1968 konnte Herr Oberbuchner aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nicht mehr weiterführen. So kam es, dass dringend jemand den Dirigentenstab übernehmen musste. Die Chormitglieder hielten Reinhold Hloschek als fähigen Mann hierfür. Er stellte sich für eine Übergangszeit, bis ein neuer Chorleiter gefunden war, zur Verfügung. Im Herbst 1968 beim Kreissingen in Garmisch dirigierte Reinhold Hloschek zum ersten Mal.

Von Sepp Lautenbacher wurde er am Klavier unterstützt und konnte bereits als Chorleiter einiges an Erfahrung sammeln. Die Übergangszeit dauerte dann doch über 4 Jahre, bis man im Juni 1972

Herrn Hermann Sternbacher, Musiklehrer am Ort, dafür gewinnen konnte. Leider hat dieser nach zwei Jahren, im Juni 1974 gekündigt. Es half nichts, Reinhold Hloschek musste wieder einmal als Chorleiter einspringen.

1974 im Herbst hat der Chor mit Glück einen jungen, begabten Musikstudenten als Chorleiter einführen können. Mit Rudolf Wörsching hatte man positiv in die Zukunft geblickt. Jedoch kurz vor einem geplanten Konzert, zum 20jährigen Jubiläum im September 1976, ist Herr Wörsching ohne Angabe von Gründen nicht mehr erschienen.

Wiederum waren die Fähigkeiten von Reinhold Hloschek gefragt. Er leitete das bereits vorbereitete Konzert sehr erfolgreich und wollte diese Tätigkeit eben nur so lange ausüben, bis ein Neuer gefunden wäre. Beim Frühlingssingen im Mai 1980 wurde er als Chorleiter verabschiedet und wollte fortan als Sänger im Chor mitwirken. Nach jahrelangem Bemühen hatte man nun einen studierten Chorleiter aus Tutzing gefunden, aber diese Liaison hielt nicht einmal vier Wochen.

So kam es, dass Reinhold Hloschek das Dirigentenpult sein eigen nennen konnte. Was er immer nur auf Zeit machen wollte, ist seine jahrzehntelange Arbeit geworden. Inzwischen hat er den Chor zu einem hohen Leistungsniveau geführt. In den vergangenen 30 Jahren war er geprägt von überaus großem Ehrgeiz. So hat er zu den Konzerten in den letzten Jahren stets ein Orchester zusammengestellt, zusätzliche Proben mit den Musikern durchgeführt und noch dazu den Chor sicher geleitet, so dass die Konzerte immer erfolgreich verlaufen sind.

Wir danken unserem Chorleiter Reinhold Hloschek für seinen unermüdlichen Einsatz und wünschen ihm Gesundheit und noch einige Jahre Freude an unserem Chor.

Auf Grund dieser besonderen Verdienste wurde Reinhold Hloschek am 27. Januar 2014 zum Ehrenmitglied des Volksliederchors Wielenbach ernannt.

Hermann Schmidt

Wielamusica bedankt sich ganz herzlich bei ihrem langjährigen ersten Vorstandsvorsitzenden Hermann Schmidt, der seit 1989 engagiert und tatkräftig über 30 Jahre lang die Geschichte des Chores (als Volksliederchor Wielenbach und dann Wielamusica) mitbestimmt und mitgestaltet hat. Durch seine freundliche und sympathische Art und sein manchmal nötiges, diplomatischem Geschick war er ein Garant für Stabilität und Harmonie, zugleich aber auch immer offen für Neues, das den Chor weiterbrachte. Durch seine guten Kontakte zu den Wielenbacher Vereinen sowie verschiedenen Institutionen, hat er immer wieder geholfen, Probleme und Engpässe zu lösen. Bereitwillig stellte er seinen LKW samt Fahrer für die alljährliche Altpapiersammlung im zur Verfügung, wodurch wir diese zügig und sicher bewältigen konnten. Hermann Schmidt bleibt Wielamusica weiter als Tenorsänger erhalten. Für seine 31-jährige Tätigkeit als Vereinsvorsitzender wurde Hermann Schmidt von der neuen Vorstandschaft am 27.01.2020 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Lorenz Schamper

Lorenz Schamper war am 17. 0ktober eines der Gründungsmitglieder des Chors.

Über 60 Jahre war er eine führende Stimme im Tenor, nicht nur als Sänger im Chor sondern auch als Solist bei den Operettenaufführungen „Schwarzwaldmädel“ und „Weißes Rössl“, sowie in mehreren Konzerten – Solo oder im Duett. Seine beruflichen Fähigkeiten als Schreiner stellte er in den Dienst des Chors mit dem Bau unserer Notenschränke im Probenraum. Unter seiner Leitung wurden bei unseren Konzerten in der Wielenbacher Turnhalle die Bühne für unsere Konzerte auf- und abgebaut. Die Herrichtung des Probenraums war bei ihm in besten Händen. Lange Zeit war er Mitglied des Chorvorstandes.

Als Dank für seine Verdienste wurde er in der Hauptversammlung am 27. Januar 2014 zum Ehrenmitglied ernannt.

Thomas März (+ 18.6.2013)

Unser Thomas März sang viele Jahre im Kirchenchor Sankt Hedwig in München. Als er 1982 seinen Wohnsitz von München, wo er 40 Jahre als technischer Angestellter bei Siemens arbeitete, in seinen Heimatort nach Wielenbach verlegte, lag es nahe, sich wieder als Sänger einem Chor anzuschließen. So trat er am 15. April1982 dem Volksliederchor Wielenbach und später auch dem Wielenbacher Kirchenchor bei. Schnell wurde schon damals die „dichterische Ader“ in ihm entdeckt und ab sofort auch vom Volksliederchor in Anspruch genommen. Seither verfasst Thomas März für die jährlich stattfindenden Nikolausfeiern regelmäßig einen Jahresrückblick in Versform über die lustigsten und originellsten Begebenheiten des zurückliegenden Chor-Jahres. In manchen Jahren schrieb er sogar für die einzelnen Sängerinnen und Sänger in mühsamer Kleinarbeit jeweils ein ganz persönliches Verserl, was für ihn bedeutete, dass er im Laufe des Jahres alle kleineren und auch größeren „Sünden“ registrieren und notieren musste, um dann zur Nikolausfeier zur Freude aller mit wunderbaren Überraschungen aufwarten zu können. Aber auch bei runden Geburtstagen oder Jubiläen von Chormitgliedern hat ein persönliches, „maßgeschneidertes“ Gedicht von Thomas März seit vielen Jahren Tradition. Neben seiner Tätigkeit als „Chor-Poet“ wirkt er bereit seit 1985 als Mitglied des Ansage-Duos zusammen mit Rita Schwaiger bei allen unseren Konzerten mit. Wo immer auch kleine technische Knifflichkeiten zu lösen sind, sei es die Ausstattung des Notenarchivs, ein fahrbarer Untersatz für das Klavier oder eine Tafel mit einem Schriftzug für den „Konzert­saal“, unser Thomas März steht immer wie selbstverständlich zur Verfügung. Seit 10. Januar 1983 wirkt Thomas März als Beisitzer und einige Jahre auch als 2. Schriftführer in der Vorstandschaft mit, wo er sich mit konstruktiven aber auch kritischen Beiträgen in die Führungsarbeit des Chors mit einbringt.

Auf Grund dieser besonderen Verdienste wurde Thomas März am 11. Dezember 2002 zum Ehrenmitglied des Volksliederchors Wielenbach ernannt.

Xaver Nieberle (+ 7.6.2001)

Xaver Nieberle kam im Jahre 1953 mit seiner Familie von Schönwag, Gemeinde Forst, nach Wielenbach und nahm als Gründungs­mitglied bereits an der 1. Chorprobe am 17. Oktober 1956 als Bassist teil. Im Jahre 1961 übernahm er das Amt des 1. Vorsitzenden, das er bis zum Jahre 1965 ausübte. In seiner Amtszeit hatte er die äußerst schwierige Situation zu meistern, nach dem Weggang von Fritz Küster im Jahre1964 einen neuen musikalischen Leiter für den Chor zu finden. Mitgroßem persönlichen Einsatz und unerschütterlicher Beharrlichkeit verfolgte er dieses Ziel und konnte – trotz einiger Rückschläge – noch im selben Jahr mit Simon Oberbuchner einen neuen Chorleiter präsentieren. Es war einzig und allein sein Verdienst, dass der Chor seinerzeit nicht aufgelöst wurde. Seine Liebe zur Musik und seine Freude am Singen waren beispielhaft. Xaver Nieberle war aktiver Chorsänger bis zum Jahre 1974, als er alters- und krankheitsbedingt – nach einem Unfall hatte er Probleme mit der Atmung - nicht mehr an den Proben teilnehmen konnte. Soweit es sein Gesundheitszustand erlaubte, folgte er jedoch immer gerne unseren Einladungen zu Konzerten und der alljährlichen Nikolausfeier.

Am 23. Mai 1987 wurde Xaver Nieberle auf Grund seiner besonderen Verdienste für den Chor, die er gerade in schwierigen Zeiten bewiesen hat, und seiner stetigen Einsatzbereitschaft zum Ehrenmitglied des Volksliederchors Wielenbach ernannt.

Nach seinem Tod am 7. Juni 2001 war es für den Chor selbstverständlich, an seinem Grabe mit einigen Liedern, die er besonders gerne mochte, von einem wertvollen Menschen Abschied zu nehmen.

Fritz Küster (+ 4.12.1996), Chorgründer

Fritz Küster wurde am 3.11.1925 in Breslau/Schlesien geboren und war bereits als Kind Mitglied der Breslauer Domspatzen. Seine besondere Musikbegabung wurde schon früh erkannt und auch gefördert, so dass er neben seinem Studium für das Lehramt auch einige Jahre Kirchenmusik studierte. Im September1956 kam Fritz Küster als 30-jähriger Volksschullehrer nach Wielenbach, wo ihm schon wenige Wochen nach Dienstantritt mit der Gründung eines Chores auch der musikalische Einstieg gelang. Neben seinen musikalischen Fähigkeiten, die unbestritten waren, hatte er auch die Gabe, Menschen für die Musik zu begeistern und mitzureißen. Dass in den Jahren 1958und 1960 fast das halbe Dorf mit den Vorbereitungen, dem Bühnenbau und den Aufführungen der beiden Operetten „Schwarzwaldmädel“ und „Weißes Rössl“ beteiligt war, ist vornehmlich seinem Engagement zu verdanken. Auch nach seiner Versetzung nach Buchloe im Jahre 1964, wo er 26 Jahre als Realschullehrer Deutsch und Musik unterrichtete, ist der Kontakt nach Wielenbach nie abgebrochen. Er stand auch in schwierigen Zeiten dem Volksliederchor bei dem einen oder anderen Konzert als Pianist zur Verfügung und schrieb uns gelegentlich Chor- und auch Orchestersätze. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1986 zog er nach Neugablonz und später nach Kaufbeuren, wo er sich – obwohl er durch eine Bandscheibenkrankheit etwas gehandicapt war – als Musiktherapeut ehrenamtlich in Altenheimen, bei Behindertengruppen und im Bezirkskrankenhaus engagierte. Bei dieser Tätigkeit, die für ihn manchmal sehr anstrengend war, aber – wie er selbst einmal sagte – ihm sehr viel Freude bereitete, kam ihm natürlich seine fundierte Musikausbildung zu Gute. Er war in der Lage, aus über 1000 verschiedenen Melodien, die er ständig abrufbereit im Kopf gespeichert hatte, auszuwählen und am Klavier, am Akkordeon oder der Gitarre das entsprechende Stück jederzeit zu intonieren. Darüber hinaus war er auch im Altenheim und bei der altkatholischen Gemeinde als gern gesehener Organist tätig. „Ich bin zufrieden und manchmal auch ein bisschen glücklich“ berichtete uns damals ein Mann, der sich zeitlebens in den Dienst anderer Menschen stellte.

Auf Grund seiner besonderen Verdienste für den Chor wurde Fritz Küster am 26.4.1969 zum Ehrenmitglied des Volksliederchors Wielenbach ernannt. Als Fritz Küster am 4.12.1996 nach mehreren Monaten Klinikaufenthalt verstarb, nahmen etwa 50 Wielenbacher Bürger, darunter natürlich auch einige Chormitglieder, an der Trauerfeier in Kaufbeuren teil.

Mit Fritz Küster hat der Chor einen stets bescheidenen und uneigennützig auftretenden Menschen verloren, der uns unvergessen bleiben wird.